Google-Shopping ohne Produkte
Seit Februar 2013 wurde Google-Shopping auf ein kostenpflichtiges Modell umgestellt. Am 19.03.2013 habe ich in meinem Beitrag: „Zwingt Google als Monopolist zur kostenpflichtigen Werbung?“ auf die Risiken der aktuellen Entwicklung hingewiesen. Viele Shopbetreiber berichteten über schlechte Conversionsraten bei normalen AdWords-Anzeigen und sahen aus diesem Grund die Einführung der kostenpflichtigen Produktsuche als eine große Chance.
Erfahrungen mit dem kostenpflichtigen Google-Shopping Modell
Am 13.02.2013 wurde Google-Shopping in Deutschland kostenpflichtig, doch auch kostenlose Angebote wurden weiterhin angezeigt. Auswertungen mit Google-Analytics machten jedoch klar, dass die kostenlosen Angebote scheinbar nur noch als Lückenfüller dienten, denn der Traffic ging für Shopbetreiber, die nicht bereit waren zu zahlen, eindeutig zurück. Hinzu kamen permanente Anrufe von Google Mitarbeitern, die einem das kostenpflichtige Modell schmackhaft machten. Shopbetreiber, die auf Umsatz angewiesen waren und nötige Budgets in der Tasche hatten, waren auf jeden Fall bereit, die kostenpflichtige Produktsuche zu testen. Der hochqualifizierte Traffic führte dazu, dass zumindest Umsätze erwirtschaftet wurden. Bedenkt man jedoch die enorm hohen Kosten, ist die Wirtschaftlichkeit in vielen Berreichen in Frage zu stellen.
Mail von Google sorgt für Verwirrung
Mail von Google vom 24.05.2013
Lassen Sie Ihre Kunden nicht alleine
Sie erhalten diese E-Mail, da wir festgestellt haben, dass Sie gegenwärtig in einem oder mehreren der folgenden Länder mit kostenlosen Merchant Center-Produkteinträgen für Ihre Produkte werben: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Schweiz, Spanien, Tschechische Republik, Australien, Brasilien oder Japan. In diesen Ländern wird Google Shopping am 11. Juni die Umstellung auf ein kommerzielles Modell durchführen. Das bedeutet, dass Ihre Produkte nur dann weiterhin Traffic von Google Shopping erhalten, wenn Sie dafür in Ihrem AdWords-Konto eine Kampagne für Anzeigen mit Produktinformationen erstellen.
- Anzeigen mit Produktinformationen werden angezeigt, wenn Nutzer nach Worten oder Sätzen suchen, die mit Ihren Produkten zusammenhängen.
- Erstellen Sie eine Kampagne für Anzeigen mit Produktinformationen und stellen Sie sicher, dass Ihre Produkte weiterhin auf google.de und google.de/shopping zur richtigen Zeit interessierten Kunden angezeigt werden.
Laut dieser Mail wird Google-Shopping ab dem 11.06.2013 nun entgülltig auf das kostenpflichtige Modell umgestellt und keine kostenlosen Angebote mehr präsentiert. Wieviel Geld Shopbetreiber bereits investiert haben ist unklar. Fakt ist jedoch, dass man es bis jetzt noch nicht musste. Gezielte Panikmache hat also dazu geführt, dass viele Shopbetreiber bereits hohe Summen in das kostenpflichtige Modell investiert haben. Wieviel Geld hast Du bereits verblasen?
Die Strategie mit der Angst
Am 22.05.2013 wurde in Deutschland das Penguin-Update 2.0 ausgerollt. Mit diesem Update versucht Google Webspam zu unterbinden. Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass sich in den Verliererlisten auch zahlreiche bekannte Onlineshops befinden. Was bei diesen Onlineshops zur Abstufung geführt hat, ist bislang unklar und es bringt auch nicht viel, Behauptungen in den Raum zu stellen. Die betroffenen Shopbetreiber werden jedoch zukünftig gezwungen sein, den Traffic teuer einzukaufen.
Was macht Google-Shopping ohne Produkte
Wenn keiner bereit ist, für Google-Shopping zu zahlen, wird sich die Produktsuche ab dem 11.06.2013 als nutzloses Portal präsentieren. Die Manager von Google wären gezwungen, ihr Vorgehen zu überdenken und würden von selbst erkennen, dass sich ohne Produktangebote auch keine Nutzer auf die Seite verirren. Umdenken ist angesagt. Sollte man sich als Shopbetreiber nicht sogar dafür bezahlen lassen, dass Google seinen Dienst mit unseren Daten befüllen darf? Vielleicht sollte man diesen Vorschlag den Google-Managern unterbreiten. Die Reaktion wäre sicherlich sehr medienwirksam.
Wir Deutschen haben die Mauer eingerissen. Vielleicht kämpfen wir auch alle gemeinsam gegen den Suchmaschinenmonopolisten. Was denkst Du dazu? Kurbeln wir das an?
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